wenn ihr wüßtet wie es in mir aussieht...

Verena Unbehaun

spielt



















ernestine homais

Emma et Charles

Emma likes



 Paul et Virginie














Der Roman thematisiert, in der Nachfolge von Rousseaus „Julie oder die neue Eloise“, die Schwierigkeiten, die eine ständische Geselschaft Liebesehen zwischen ungleichen Partnern in den Weg zu legen pflegt. Er erzählt die Geschichte zweier Halbwaisen, die zusammen mit ihren Müttern in der Naturidylle der Insel Mauritius unbeschwert von Klassengegensätzen miteinander aufwachsen, bis eine adelige Großtante Virginies diese nach Frankreich holt und so die sich inzwischen liebenden jungen Leute trennt – für immer; denn Virginie, die sich nicht standesgemäß verheiraten lassen, sondern Paul treu bleiben will, wird, von der erbosten Tante zurückgeschickt, auf der Rückreise Opfer eines Schiffbruchs, und Paul wird durch die desillusionierenden Vorträge, die ihm ein befreundeter alter Mann über die starre Klassengesellschaft im Frankreich des Ancien Régime hält, so frustriert, dass er nach Virginies Tod den Lebensmut verliert und stirbt.

Inga Busch


spielt 

























emma bovary

Tell me

ever

Lioness























Du hast mir einmal in den Anlagen, als ich Dir vorjammerte von meiner Not, nicht richtig leben zu können, gesagt, vielleicht sei das ganze Leben nichts anderes als der vergebliche Versuch, richtig zu leben. Wenn das zutrifft, habe ich in jenen Wochen doch recht intensiv gelebt, denn von allen meinen vergeblichen Versuchen geschah damals wohl mein vergeblichster.
Brief von Theodor Adorno an Leo Löwenthal 16. Juli 1924

Ankündigung

"Ihr habt mich nie verstanden! Ihr kennt nicht das Ideal romantischer Naturen, zu dem mittelmäßige Herzen nie gelangen!"


Madame Bovary.
Ein Sittenbild aus der Provinz.
von Daniela Dröscher und Christian Weise nach Gustave Flaubert






Emma Bovary hat vor allem eines: Sehnsucht. Sie träumt von Leidenschaft, Luxus und dem, was sie für das „echte“ Leben hält.
Gelangweilt in ihrer Ehe mit einem mittelmäßig begabten Landarzt, flüchtet sie sich in Liebschaften, die sich bald als ebenso banal entpuppen. Welche Rolle Emma auch annimmt, ihr Leben fühlt sich falsch an.
Schonungslos und mit viel Raffinesse seziert Gustave Flaubert in seinem 1856 erschienenen Roman, die sentimentale Empfindungswelt seiner Protagonistin.
Das Phänomen des Bovarismus jedoch, dieses fatale Missverhältnis zwischen Wirklichkeit und Wunschbild, ist keinesfalls nur schwindsüchtigen Damen des 19.Jahrhunderts vorbehalten.
Gerade die heutigen medialen Möglichkeiten der Reproduktion von Träumen und Fiktionen machen uns mehr denn je zu Teilhabern einer großen Glaubens- und Sehnsuchtsgemeinde.
In Anlehnung an Flauberts berühmten Roman entwirft Christian Weise ein komödiantisches Sittenbild unserer Zeit.

mit SEBASTIAN ARRANZ, HANNES BENECKE, INGA BUSCH, JENS DOHLE, CORNELIUS SCHWALM, CATHERINE STOYAN, VERENA UNBEHAUN, ALEXANDER MARIA SCHMIDT
Regie CHRISTIAN WEISE  Bühne CONSTANZE KÜMMEL Kostüme ANDY BESUCH Musik JENS DOHLE Dramaturgie MARIA VIKTORIA LINKE Produktion DANIEL SCHRADER
EINE PRODUKTION VON CHRISTIAN WEISE IN KOOPERATION MIT DEM BALLHAUS OST
GEFÖRDERT DURCH DEN HAUPTSTADTKULTURFONDS

PREMIERE 07. SEPTEMBER 2011,  BALLHAUS OST, BERLIN

 

träumerischer Weltschmerz

Adern







Gustave Flaubert (1821-1880) fand die Idee für seinen weltberühmten Ehebruchroman Madame Bovary (1857) in einer Zeitungsnotiz über eine unglückliche Ehefrau, die fremdging und sich vergiftet hatte. Gustave Flaubert führt die Feder wie andere das Skalpell, so ein Kritiker seiner Zeit. Als Sohn eines Chirurgen nicht verwunderlich. Bis ins kleinste Detail beschreibt er beispielsweise jede Veränderung des sterbenden Körpers der Protagonistin, die Farbe des Erbrochenen, die der Haut, die Bewegungen der Krämpfe.

Er mochte seine Emma eh nicht besonders. Kaum eine gute Eigenschaft lässt er ihr. In der Entstehungszeit des Romans schreibt er an seinen besten Freund Louis Bouilhet: „Ich hoffe, dass die Bovary in einem Monat ihr Arsen im Bauch hat. Ob ich sie Dir schon beerdigt bringen werde? Ich bezweifle es.“ Diese objektive, distanzierte, kühle Haltung und die Story mitten aus dem Leben machten ihn zum Begründer des Realismus in der französischen Literatur. Heute wird der Begriff Bovarismus benutzt, wenn Frauen mit der Kluft zwischen Realität und Wunschtraum nicht zurechtkommen.

(Quelle: Gabal-Verlag)